Unser Plan
Die Welt verändert sich. Die Transformation der Industrie ist Realität. Wir müssen jetzt klug, mutig und solidarisch handeln und sie gestalten.
Ich will eine Stadt, in der Arbeit wieder Zukunft bedeutet. In der neue Ideen Raum bekommen – für Wirtschaft, Bildung, Klima und Kultur. Eine Stadt, die zusammenhält.
Dafür braucht es Machergeist, Mut zur Entscheidung – und die Bereitschaft, auch mal Fehler zu riskieren.
Ich stehe für Offenheit, Verlässlichkeit und Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Lassen Sie uns wieder stolz auf Schweinfurt sein.
Wie ich das mit Ihnen und vielen anderen Schweinfurterinnen und Schweinfurtern umsetzen möchte, können Sie in den nächsten Wochen und Monaten nach und nach hier lesen.
Wir machen Schweinfurt zur Akteurin in der Industriepolitik
Schweinfurt ist und bleibt eine Industriestadt – das ist zentraler Teil unserer Identität und Grundlage unseres Wohlstands.
Die Transformation verlangt uns allen viel ab – Beschäftigten, Unternehmen, Politik.
Wer sich bisher leider weitestgehend herausgehalten hat, war die Rathausspitze. Das wird sich mit mir als Oberbürgermeister ändern.
Die Stadt Schweinfurt wird das „Besserwisser-Sofa“ entsorgen und selbst Akteurin werden – gemeinsam mit allen Partnern, um den Industriestandort zu sichern und Zukunft zu schaffen.
Zu diesen Partnern gehören die Standortleitungen.
Dazu gehören und für mich besonders wichtig die Betriebsrätinnen und Betriebsräte. Diese Arbeitnehmervertretungen in Weltkonzernen haben nicht nur hohe Sachkompetenz, sondern auch eine herausragende Standorttreue. Ihr Wissen nicht zu nutzen, wäre fahrlässig. Mit mir wird sich das ändern.
Und nicht zu vergessen: die IG Metall. Sie hat immer wieder bewiesen, wie sie schwierige Prozesse des Interessenausgleichs gestalten kann. Sie agiert in Schweinfurt verbindlich statt polarisierend. Das anzuerkennen, sollte selbstverständlich sein. Aber ich habe solches aus dem Rathaus bisher nicht vernommen. Auch hier: Mit mir wird sich das ändern.
Ebenso ist die IHK in diesem Kontext ein wichtiger Partner, mit starken Verbindungen in die Politik auf allen Ebenen. Auch dort wartet man auf Signale des Aufbruchs aus Schweinfurt.
Alle diese Kräfte zusammenzuhalten und gemeinsam für den Industriestandort zu kämpfen, das ist eine der wichtigsten Aufgaben eines Oberbürgermeisters.
Wir machen Schweinfurt wieder zur Akteurin in der Industriepolitik – nicht Zuschauerin. Zusammen mit Standortleitungen, Betriebsräten, IG Metall und IHK sichern wir die Zukunft.
Aber Wirtschaft ist mehr als Industrie.
Im Moment bilden besonders Mittelstand und Handwerk das Rückgrat unserer Wirtschaft. Mit ihren Gewerbesteuern bewahren sie die Stadt vor Schlimmerem. Doch sie verdienen mehr als schöne Sonntagsreden.
Ein Beispiel: Das Ausbildungszentrum der unterfränkischen Handwerkskammer – die Chance, das nach Schweinfurt zu holen, dürfen wir nicht vertun, liebe Freundinnen und Freunde.
Ich bin seit über 30 Jahren selbstständig. Welche Verantwortung mit Selbständigkeit verbunden ist, weiß ich wirklich zur Genüge. Und auch für den Mittelstand, den Handel, im Prinzip für alle Gewerbetreibende gilt: sie brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, eine Kommunikation auf Augenhöhe, kurzum eine aktive und integrierte Standortpolitik.
Das kann und muss gelingen.
Die Unternehmen können mich beim Wort nehmen.
Was kostet es, wenn wir nichts tun?
Sozialer Zusammenhalt und Sicherheit
Unsere Stadt ist geprägt von vielen Kulturen, von Menschen aus aller Herren Länder, die hier zum Teil seit Jahrzehnten leben. Ohne sie wären wir ärmer – an Lebensqualität und an Wohlstand. Unsere industrielle Tradition wäre ohne Zuwanderung undenkbar.
Wir können beklagen, dass in der Vergangenheit Fehler in der Integrationsarbeit gemacht wurden – auf allen Seiten. Aber wichtiger ist Heute und da müssen wir die vorhandenen Gräben überwinden. Einfach wird das nicht – aber es ist Grundlage für ein gutes Zusammenleben.
Das Ankerzentrum vor den Toren unserer Stadt ist eine enorme Belastung. In München wurde ein Ankerzentrum mit 1.000 Plätzen gebaut – in den Conn-Barracks sind es 1.400 und mehr. Das steht in keinem Verhältnis.
Und: Die Menschen dort dürfen nicht arbeiten, sie langweilen sich, sie halten sich in größerer Zahl in der Stadt auf – das bringt Probleme.
Ich zeige dabei nicht auf Schuldige, schon gar nicht auf bestimmte Ethnien, und spiele niemanden gegeneinander aus. Aber es bedrückt mich, wenn mir besonders Frauen sagen: „Wir fühlen uns nicht mehr wohl, wir haben Angst in Schweinfurt.“ Das kann man nicht einfach weglächeln.
Und wenn zusätzlich organisierte Kriminalität Raum greift, dann sage ich: Hier ist eine Grenze überschritten.
Darum habe ich mit meinem Stadtratskollegen Peter Hofmann den Antrag eingebracht, eine Waffen-, Drogen- und Alkoholverbotszone in der Innenstadt einzurichten. Dieser Antrag wurde mit breiter Mehrheit im Stadtrat beschlossen. Ich danke der Polizei, die wirklich sehr aktiv dieses Instrument nutzt. Aber klar ist auch: Das reicht nicht.
Ich hätte mir früher nicht träumen lassen, einmal für den Ausbau von Videoüberwachung einzutreten. Doch wir dürfen die Augen nicht verschließen: Videoüberwachung an neuralgischen Punkten ist effizient, angemessen – und sie erhöht das Sicherheitsempfinden.
Aber: Sicherheit heißt auch Prävention. Viele, die heute am Roßmarkt Drogen verkaufen, sind selbst abhängig. Sie stehen am Ende einer kriminellen Kette – und auch ihnen müssen wir helfen.
Die Menschen in Schweinfurt erwarten von uns Antworten auf die Sicherheitslage. Ich stehe dafür. Wir verharmlosen nichts – wir handeln.
„Wir sorgen für Sicherheit in Schweinfurt: klare Regeln, enge Abstimmung mit der Polizei, Videoüberwachung – aber immer auch Prävention und Hilfe.“
Sozialer Zusammenhalt ist natürlich mehr als Sicherheit.
Viele Menschen nehmen am innerstädtischen Leben kaum oder gar nicht teil.
Sie leben überwiegend in ihren Stadtteilen.
Deshalb entscheidet sich gerade dort, ob Kulturen nur nebeneinander oder miteinander leben. Darum sage ich klar: Wir brauchen endlich eine aktive Stadtteilkulturarbeit.
Deswegen schaffen wir Quartierspunkte – zur Begegnung, zur Beratung, zur niedrigschwelligen Hilfe – damit Schweinfurt zusammenwächst.
Natürlich kostet das Geld. Aber diejenigen, die das kritisieren, frage ich: Was kostet es, wenn wir nichts tun? Reparatur ist immer teurer als Prävention und das sollte eigentlich allen klar sein.
Unsere Innenstadt ist das Herz unserer Stadt
Unsere Innenstadt ist das Herz unserer Stadt. Aber sie lebt nicht allein von Gebäuden und Straßen – sie lebt von uns allen. Jeder Einkauf, jede Entscheidung, wo wir ausgehen oder essen, prägt die Zukunft der Innenstadt.
Darum sage ich: Jeder Einkauf ist auch eine politische Entscheidung.
Das Stadtfest zeigt immer: Wenn wir die Innenstadt beleben, sehen wir, wie schön Schweinfurt ist. Natürlich kann nicht jedes Wochenende Stadtfest sein. Aber die Stadt kann Möglich-Macherin werden: Genehmigungen erleichtern, Veranstaltungen unterstützen.
Die Potentiale sind da, für mehr Belebung, Wohlfühlen und Identifikation. Trauen wir uns. Machen wir es halt einfach mal.
Hierzu passt auch das große Thema: Max-Brücke. Seit zehn Jahren wird geplant – und was hören wir? Immer nur, was nicht geht.
Aber, Was nicht geht, weiß ich selbst.
Die Frage ist: Was geht?
Ich sehe drei Alternativen:
- Die alten Planungen einer dritten Mainbrücke in Verlängerung der Rüfferstraße Richtung Hafen.
- Den Vorschlag der Agenda-Gruppe – eine Querung ab der „Cramer-Kreuzung“ mit Mündung in die Mainberger Straße.
- Einen Neubau parallel zur jetzigen Max-Brücke, auch wenn wir dafür an die Spinn-Mühle ranmüssen.
Alle drei Varianten haben einen großen Vorteil: Die Max-Brücke bleibt erhalten – für Fußgänger, Radfahrende und später für Veranstaltungen.
Aber klar ist auch: Die Zufahrt zur Innenstadt muss frei bleiben. Eine Sperrung von zwei Jahren oder mehr wäre ein Todesstoß für die Innenstadt – und das wird es mit mir nicht geben.
Darum schlage ich vor: Diese drei Entwürfe werden innerhalb der ersten 100 Tagen entscheidungsreif entwickelt. Und dann holen wir die Schweinfurterinnen und Schweinfurter ins Boot.
Denn: Der Neubau der Max-Brücke ist eine so wesentliche städtebauliche Entscheidung, dass die Bürgerinnen und Bürger mitreden müssen.
Das hat nichts mit Wegschieben von Verantwortung zu tun, sondern mit Respekt. Mehr Partizipation. Mehr Transparenz. Mehr Gemeinsamkeit.
„Bei der Max-Brücke gilt: Drei Lösungen auf den Tisch, Bürgerinnen und Bürger entscheiden mit – und die Innenstadt bleibt offen.“
Wir müssen Schweinfurt klimaresilient machen
Kar ist: Wir müssen Schweinfurt klimaresilient machen. Dazu gehören u.a. drei Punkte:
1. Entsiegelung – Asphalt weg, wo möglich. Versickerungsflächen schaffen.
Wir müssen
2. das Abholzen, möglich gemacht durch die bedauerliche Abschaffung der Baumschutzverordnung, sofort beenden. Mir schwebt dabei ein Patenschaftssystem vor, wie wir das im Stadtwald ja schon so wunderbar gemacht haben. Wir brauchen in Schweinfurt mehr Bäume, privat und öffentlich.
Und ich möchte
3. in Schweinfurt Fassadenbegrünung fördern und hierzu das Modellprojekt unserer Walter-Rathenau-Schulen aufgreifen. Hier wird hervorragende Grundlagenforschung betrieben vor der Haustür. Lasst uns das nutzen und in der Stadt, wo sinnvoll, umsetzen.
Ein Platz steht sinnbildlich für das Problem: der Roßmarkt. Mal ehrlich: Wer dort den wilden Belag anschaut, verliert doch schon die Lust, in der Stadt zu bleiben.
Ich sage ein Platz an einer so prominenten Stelle ist in dieser Ausgestaltung ein Schandfleck.
Natürlich muss die Funktionalität erhalten bleiben, aber auch hier gilt: Wir brauchen Entsiegelung, Begrünung, Aufenthaltsqualität. Das muss das Ziel sein und auch das werde ich als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke gemeinsam mit dem Team dort angehen.
„Wir machen Schweinfurt kühler, grüner, lebenswerter – weniger Asphalt, mehr Bäume, bessere Plätze.“
Eine starke Stadt braucht starke Töchter
Eine starke Stadt braucht starke Töchter. Viele Städte wären froh über den Handlungsspielraum, den uns LEO, SWG, Stadtwerke geben, auch wenn allen aus unterschiedlichen Gründen reichlich Gegenwind ins Gesicht bläst.
Wohnen ist dabei eines der brennendsten Themen unserer Zeit, aber wir haben in Schweinfurt etwas, was andere Städte so nicht haben: eine hervorragende Marktposition von sozial orientierten Wohnungsbauunternehmen die SWG, den Bauverein, die Post- und Eisenbahnergenossenschaft und weiteren.
Mit ihnen haben wir entscheidenden Einfluss. Und die SWG als größtes Wohnungsunternehmen Unterfrankens ist ein Leuchtturm. Von der Geschäftsführung bis zu den Mitarbeitenden: Hier sitzt Kompetenz, auf die wir bauen können.
Unter meiner Führung werden wir sie lassen – und fördern. Mit dem klaren Ziel: mehr bezahlbaren Wohnraum.
Denn wenn Geflüchtete mit Geringverdienenden um knappen Wohnraum streiten, entsteht ein explosives Gemisch. Davon profitieren nur die, die unsere Demokratie schwächen wollen. Das werden wir verhindern.
„Mehr bezahlbarer Wohnraum in Schweinfurt – damit Zusammenhalt gelingt und niemand gegeneinander ausgespielt wird.“
Auch die Stadtwerke sind Schlüsselakteur. Ohne kontinuierlichen Ausbau der Fernwärme wird die Wärmewende nicht gelingen. Wir müssen hier vorankommen. Darum starten wir ab Mai 2026 gemeinsam mit den Stadtwerken ein Konzept für eine Fernwärme-Offensive.
Und das Leopoldina? Mein klares Bekenntnis: Unser LEO bleibt städtisch. Dieser zentrale Bereich der Daseinsvorsorge gehört nicht in private Hände.
„Gesundheit ist kein Geschäft. Unser Leopoldina bleibt in unserer Verantwortung – städtisch und stark.“
Ich stehe für das Gemeinsame
Partizipation, Transparenz und mehr Gemeinsamkeit sind enorm wichtig. Die Kommune ist die Keimzelle unserer Demokratie. Hier erleben die Menschen, ob der Staat funktioniert. Und machen wir uns nichts vor: dieses Zutrauen sinkt.
Daher müssen wir für unsere Demokratie werben, es geht darum, zu überzeugen im Dialog – nicht, etwas durchzudrücken. Hier gilt ein wichtiger Grundsatz für mich: Ein Dialog wird spannender, wenn man hineingeht mit der Haltung, dass der andere auch Recht haben könnte.
Natürlich ist mein Weg hier mühseliger. Aber was ist die Alternative? Weitere Entfremdung? Entsolidarisierung? Nein – das dürfen wir nicht zulassen.
Ich stehe für das Gemeinsame – weil Schweinfurt mehr kann.
Wir werden Kultur, Sport und Ehrenamt weiterhin stärken
Vieles ist in den letzten Jahren liegen geblieben, falsch gelaufen oder versandet.
Thema Bildung: Hier müssen wir als Kommune unsere Hausaufgaben besser machen und viel stärker auf die Missstände durch den Freistaat reagieren müssen.
Thema Kultur: Hier müssen wir uns Reform trauen und endlich die freie Kultur aus Stattbahnhof, KulturPackt oder Disharmonie als gleichwertige Akteure akzeptieren.
Thema Sport: Das ist natürlich der FC, nach wie vor unser Aushängeschild, aber auch FTS mit ihrer sensationellen Jugendarbeit, die DJK, TG und die vielen dutzenden anderen Vereinen in Schweinfurt, wo überwiegend großartige Arbeit, auch in der Integration, geleistet wird.
Thema Ehrenamt: Ohne das ginge in Schweinfurt nichts. Die Stadt muss viel stärker als Partner und nicht Verhinderer wahrgenommen werden.
An dieser Stelle daher ganz klar:
Wir begreifen Bildungsgerechtigkeit – gerade an den Mittelschulen – als aktive Standortpolitik.
Wir werden Kultur, Sport und Ehrenamt weiterhin stärken – finanziell, organisatorisch, ideell.
Das alles hält Schweinfurt zusammen.